Unsere Geschichte
Der Kelag-Konzern
Die Kelag (KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft) steht seit 1923 für nachhaltige Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen und umfassende Versorgungssicherheit. Als moderner Infrastrukturbetreiber und nachhaltiger Energielieferant trägt die Kelag mit ihren Tochterunternehmen im In- und Ausland aktiv zum Gelingen der Energiewende bei.
Die Kelag wurde im Jahr 1923 gegründet und ist einer der führenden Energiedienstleister in Österreich. Der Konzern beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiter und ist als Kärntner Leitbetrieb ein wichtiger Partner von Menschen und Region. Mit ihren Tochterunternehmen Kärnten Netz, Kelag Energie & Wärme und Kelag International ist die Kelag in den Geschäftsfeldern Energie, Netze und Wärme sowie in den Entwicklungsfeldern E-Mobilität und Glasfaserinternet tätig. Als Erzeuger von Strom aus den erneuerbaren Energiequellen Wasser, Sonne, Wind und Biomasse verfügt die Kelag über umfassende Erfahrung im Erzeugen, Übertragen und Verkaufen von regenerativer Energie. Neben dem Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien im In- und Ausland liegt der Schwerpunkt auf Kundenlösungen und Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz. Dazu zählen beispielsweise Energiemanagementlösungen, Photovoltaikanlagen oder der Einbau von Smart Metern.
Das Tochterunternehmen Kelag Energie & Wärme ist der größte österreichweit tätige Anbieter von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie Lieferant für Großkunden im Strom- und Gasbereich. Die Kärnten Netz nimmt den Verteilernetzbetrieb für Strom und Erdgas in Kärnten wahr und sichert rund um die Uhr die zuverlässige Energieversorgung. Internationale Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik sowie der Energiehandel im Ausland sind in der Kelag International gebündelt.
Die Geschichte der Kelag
Im Winter 1921 waren die Schwächen der Stromversorgung in den einzelnen Kärntner Gemeinden deutlich geworden. Extremes Niedrigwasser setzte der Stromerzeugung Grenzen und ließ die lokalen Netze immer wieder zusammenbrechen; besonders betroffen war die Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee. Die Lösung: Ein Speicherkraftwerk sollte im Winter Spitzenstrom erzeugen. Das war die geistige Geburtsstunde des Speicherkraftwerks Forstsee und einer Aktiengesellschaft, deren Aufgabe darin bestehen sollte, in Kärnten eine flächendeckende Stromversorgung aufzubauen. Am 28. Jänner 1923 gründete in Klagenfurt ein Gründungskomitee die „Kärntner Wasserkraftwerke A.-G.“ (KÄWAG). Mit dem Bau des Speicherkraftwerks Forstsee war ab 1925 auch im Winter ausreichend Strom verfügbar.
Umbenennung der KELAG Wärme GmbH in KELAG Energie & Wärme GmbH
Umbenennung der KELAG Netz GmbH in KNG-Kärnten Netz GmbH
Inbetriebnahme des zweiten Maschinensatzes beim Pumpspeicherkraftwerk Feldsee und Inbetriebnahme der Pumpe beim Speicherkraftwerk Koralpe
Inbetriebnahme des ersten Maschinensatzes des Pumpspeicherkraftwerkes Feldsee
Fusion der Wärmebetriebe Gesellschaft m.b.H. und der Österreichischen Fernwärmegesellschaft m.b.H. zur KELAG Wärme GmbH
Erwerb der Österreichischen Fernwärmegesellschaft GmbH
Gründung der KELAG Netz GmbH (Legal Unbundling)
RWE beteiligt sich mit 49 % an der Kärntner Energieholding;
Erwerb von 35 % an den Stadtwerken Kapfenberg
Der Mehrheitseigentümer Land Kärnten bringt seine Anteile an der Kelag in die Kärntner Energieholding ein
Erwerb der Wärmebetriebe Gesellschaft GmbH
Der Verbund beteiligt sich an der Kelag
Einstieg in das Fernwärmegeschäft
Übernahme der Kärntner Ferngas GmbH
Baubeginn für die Kraftwerksgruppe Fragant
Die Kelag fusioniert mit den Stadtwerken von Spittal an der Drau, Villach, Feldkirchen, St. Veit an der Glan und Wolfsberg
Gründung der Kärntner Wasserkraftwerke AG (KÄWAG), Rechtsvorgängerin der Kelag
VOM KLEINEN REGIONALVERSORGER ZUM INTERNATIONAL TÄTIGEN ENERGIEKONZERN
Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum von Dr. Wilhelm Wadl
Die Kelag feiert ihr 100-jähriges Jubiläum. Im letzten Jahrhundert entwickelte sie sich vom regionalen Energieversorger hin zum international tätigen Energiekonzern. Ein Rückblick.
Pioniere der Elektrifizierung
Das Elektrizitätszeitalter begann in Kärnten schon relativ früh — wenn auch bescheiden: 1884 erhellten 50 Glühbirnen das Betriebsgelände eines modernen Sägewerks in Schüttbach bei Spittal. 1885 kamen erste elektrische Bogenlampen in Bleiberg zum Einsatz. Im Bergbau sah man rasch vielfältige Einsatzmöglichkeiten für elektrischen Strom. So nahm die erste elektrische Grubenbahn bereits 1891 in Bleiberg ihren Betrieb auf. 1894 eröffnete die Bleiberger Bergwerks Union ihr Wasserkraftwerk im Roten Graben bei Nötsch, dem bald weitere folgten. Im selben Jahr ging auch das erste Werkskraftwerk in der Drahtfabrik Feistritz im Rosental in Betrieb.
Gleichzeitig nutzten Betriebe der chemischen Industrie an den Standorten alter Hochöfen und Hammerwerke die schon vorhandenen Staustufen und konnten hier kostengünstig elektrische Kraftanlagen errichten (Treibach, Brückl und Weißenstein). Auch das Magnesitwerk Radenthein forcierte den Einsatz elektrischer Energie (Kraftwerk Untertweng 1910). Einige Kärntner Städte und Märkte erkannten früh die Vorzüge elektrischer Energie (Spittal 1892, Wolfsberg 1893, Feldkirchen 1897, Friesach 1898). Klagenfurt und Villach waren hier Nachzügler, weil sie mit ihren Gaswerken auf eine andere Technologie gesetzt hatten. Erst 1902 bzw. 1911 gingen das Gurkkraftwerk in Klagenfurt und das Gailkraftwerk Schütt in Villach in Betrieb.
Zitate
Das Elektrizitätszeitalter begann in Kärnten relativ früh.
Die Stromkrise der 1920er-Jahre
Alle frühen Anlagen waren Laufkraftwerke an kleineren Flüssen und Bächen mit jahreszeitlich schwankender Wasserführung. Nirgends gab es einen Netzverbund. Daher kam es immer wieder zu Problemen. Klagenfurt benötigte schon 1908 ein zusätzliches Dampfkraftwerk zur Überbrückung des Strommangels bei Niederwasser. In den trockenen Jahren 1921/22 kam es in ganz Kärnten zu Stromausfällen und Betriebsschließungen. Diese Stromkrise der frühen 1920er-Jahre konnte nur durch Schaffung eines Netzverbunds und den Bau eines Speicherkraftwerks gelöst werden.
Gründung der „Kärntner Wasserkraftwerke A.-G.“
Ing. Franz Wallack, der spätere Erbauer der Glocknerstraße, verfasste daraufhin für die Kärntner Landeskraftstelle umfangreiche Vorstudien und listete 1922 „Kärntens ausbauwürdige Wasserkräfte“ auf. Im Mai desselben Jahres wandte sich dann das Gründungskomitee der „Kärntner Wasserkraftwerke A.-G.“ (KÄWAG) an die Öffentlichkeit. Ziel der neuen Gesellschaft war ein „planmäßiger Ausbau der Kärntner Wasserkräfte durch Errichtung und Zusammenschluss von Wasserkraft-Elektrizitätswerken zur [...] Versorgung des ganzen Landes mit billiger elektrischer Kraft“. Im Gründungsaufruf vom Mai 1922 wurden drei Kraftwerksprojekte als baureif vorgestellt: ein Kraftwerk am Freibach, das Forstseewerk am Wörthersee sowie ein Kraftwerk an der Tiebel bei Himmelberg. Tatsächlich verwirklicht wurde von der KÄWAG nur das Forstseewerk. Das Tiebelprojekt wurde von der Gemeinde Feldkirchen umgesetzt und das Speicherkraftwerk Freibach erst 1959 als Kelag-Kraftwerk eröffnet. Ein Syndikat an Interessenten hatte schon im Vorhinein 60 Millionen Kronen für erste Baustofferfordernisse aufgebracht. Es handelte sich um eine „vollkommen sichere Kapitalanlage“. Daher rief man „alle Bevölkerungskreise“ zur Zeichnung von Aktien auf. In einer ersten Emission gelangten 120.000 Aktien zu je 5.000 Kronen (= 600 Millionen Kronen) zur Ausgabe.
Katastrophale Währungsverhältnisse
In der konstituierenden Generalversammlung am 28. Jänner 1923 wurde beschlossen, das Aktienkapital der Gesellschaft in drei Emissionen auf 10 Milliarden Kronen zu erhöhen. Dies war dringend erforderlich, um Mittel für die Fortführung der Bauarbeiten am Forstseekraftwerk aufzutreiben. Durch die Hyperinflation dieser Jahre kam es zu einer bis dahin unvorstellbaren Geldentwertung. 5.000 Kronen hatten 1914 noch einen Wert von ca. 32.000 Euro gehabt, 1922 entsprachen sie nur noch einem heutigen Geldwert von 6,35 Euro. Das Gründungskapital von 600 Millionen Kronen war somit schon 1922 nur noch 762.000 Euro wert. Es erstaunt, dass es unter diesen chaotischen Verhältnissen am Finanzmarkt überhaupt möglich war, Projekte umzusetzen. Das von Architekt Franz Baumgartner geplante Kraftwerkshaus, die Druckrohrleitung und der Stollen zum 160 Meter höher gelegenen Forstsee wurden jedoch zügig errichtet, sodass das Kraftwerk schon Anfang 1925 seinen Betrieb aufnehmen konnte. Das Speichervermögen und die Leistung wurden in den Folgejahren durch die Zuleitung weiterer Bäche, den Bau einer Staumauer und den Einbau einer Speicherpumpe erhöht. Mit dieser konnten bei Stromüberangebot stündlich 1.000 Kubikmeter Wörtherseewasser in den Forstseespeicher gepumpt und zur Erzeugung von Spitzenstrom bevorratet werden. Es folgte ein Leitungsverbund zwischen dem Forstseewerk, allen Gurkkraftwerken und dem Kraftwerk der Alpine Montan (Görtschitztal) sowie die Einbindung der Kraftwerke in Villach sowie jener von Mühldorf im Mölltal bis ins Lavanttal.
Die Kelag wurde zum reinen Stromverteiler
In der NS-Zeit wurde die Elektrizitätswirtschaft neu organisiert. Für den Kraftwerksbau war nun die Alpen-Elektrowerke-AG zuständig. Die KÄWAG wurde 1939 zur Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (Kelag) und war eine untergeordnete Stromverteilergesellschaft. 1940 ging das Umspannwerk in Lassendorf in Betrieb. Mit einer 110-kV-Leitung in die Steiermark wurde der Anschluss an das überregionale Stromnetz vollzogen. Der Netzausbau kam 1942 zum Erliegen. Durch den alliierten Bombenkrieg kam es ab 1944 zu schweren Schäden am Leitungsnetz.
Die neue Struktur der E-Wirtschaft
1947 beschloss der Nationalrat die weitgehende Verstaatlichung der Elektrizitätswirtschaft. Die Kelag sollte künftig ganz Kärnten sicher, ausreichend und preiswert mit Strom versorgen. Die Elektrizitätswerke der Städte Feldkirchen, St. Veit, Spittal, Villach und Wolfsberg wurden in die Kelag eingegliedert.
Ausdehnung des Versorgungsraums
Trotz des großen Zuwachses an Kraftwerken und Kunden war die Kelag damit zwar der größte, aber noch lange einer von vielen Stromanbietern in Kärnten. 1954 wurden die kommunalen E-Werke und Netze von Hermagor, Oberdrauburg, Steinfeld und Völkermarkt sowie die Versorgungsgebiete anderer Landesgesellschaften in Oberkärnten (Liesertal, Mölltal) übernommen. Mit dem Kauf der Kraftwerke der Bleiberger Bergwerks Union (1992) und des Magnesitwerks Radenthein (1997) vermehrte sich die Zahl der kleineren Wasserkraftanlagen beträchtlich.
Lichtbaugenossenschaften
Für die Elektrifizierung ländlicher Gebiete wurden sogenannte „Lichtbaugenossenschaften“ gegründet. Im Sommer 1949 konstituierte sich zum Beispiel die Lichtbaugenossenschaft Nöring im Liesertal. Alle Bauern und Hausbesitzer traten ihr bei, beantragten die Einleitung von Licht- und Kraftstrom und suchten bei der Agrarbezirksbehörde um die Gewährung einer Beihilfe an. Die Kelag erklärte sich bereit, die Ortsnetze „nach deren Fertigstellung in unseren Besitz zu übernehmen und dauernd zu erhalten“.
Strom in jedes Kärntner Dorf
Die Monteure der Kelag waren in den ersten Nachkriegsjahren noch hauptsächlich mit dem Aufbau überörtlicher Leitungsnetze beschäftigt. Erst 1955 startete die Kelag unter dem Motto „Strom in jedes Kärntner Dorf“ ihr eigenes Restelektrifizierungsprogramm. Im Jahr 1953 wurde etwa die Ortschaft Möschach bei Hermagor elektrifiziert. Jeder einzelne Haus- bzw. Hofanschluss wurde dabei statistisch erfasst. Auf manchen Bauernhöfen begnügte man sich damals noch mit sieben Glühbirnen, einem Bügeleisen und einem E-Motor mit 4 bzw. 5 PS.
Der Deutschberg, eine hoch über dem Ossiacher See gelegene Streusiedlung in der Gemeinde Treffen, wurde erst 1962 elektrifiziert. Nun gab es in den ländlichen Haushalten schon zahlreiche Elektrogeräte: Kühlschrank, Gefriertruhe, Küchenmaschine, Waschmaschine, Melkmaschine, Buttermaschine usw. Binnen neun Jahren war es zu einer völligen Veränderung des Alltags gekommen. Naturgemäß stieg dadurch auch der Stromverbrauch deutlich an. Damals lieferte noch die Zahl der Lampen, Motoren und sonstigen E-Geräte die Bemessungsgrundlage für die Grundgebühr. Die Kontrollore der Kelag konnten jederzeit vom Keller bis zum Dach überprüfen, ob weitere Lampen bzw. Geräte angeschlossen worden waren. Erst 1990 erfolgte die Umstellung auf eine rein am Verbrauch orientierte Verrechnung.
Zitate
Auf manchen Bauernhöfen begnügte man sich damals mit sieben Glühbirnen.
Eintritt in ein neues Zeitalter des Lichts
Sehnsüchtig warteten die Menschen damals darauf, dass bei ihnen „das Licht eingeleitet“ wurde. Widerstände gegen den Leitungsbau gab es nirgends. Elektrischer Strom wurde anfangs hauptsächlich als Lichtquelle gesehen. Daher feierten die Lichtbaugenossenschaften nach Abschluss der Bauarbeiten „Lichtbaufeste“. Die nächtliche und winterliche Finsternis war nun überwunden; man war in ein Zeitalter des Lichts eingetreten. Für dieses neue Lebensgefühl reichte damals eine 25-Watt-Glühbirne pro Raum völlig aus. Vorbei war die Zeit der jahreszeitlich stark unterschiedlichen Arbeitszeiten und der stinkenden Lampen.
Die Entwicklung der Kundenzahlen
Mit der fortschreitenden Elektrifizierung stieg auch die Zahl der Kelag-Kunden stark an. 1949 hatte der neue Landesversorger erst 30.000 Kunden. 1961 waren es schon 100.000 und 1979 stieg die Kundenzahl auf über 200.000. Die Kelag konnte sich auch im seit 2001 vollständig liberalisierten Strommarkt gut behaupten und blieb in Kärnten überlegener Marktführer. Nach dem Ausfall zahlreicher Stromhandelsunternehmen gab es viele Rückkehrer, die erkennen mussten, dass nur Unternehmen, die selbst Strom erzeugen, Versorgungssicherheit gewährleisten können.
Kraftwerksbau
Die Draukraftwerke wurden bei der Verstaatlichung der Elektrizitätswirtschaft in eine Sondergesellschaft des Verbunds (Österreichische Draukraftwerke AG/ÖDK) eingegliedert. Ihr Strom diente in der Nachkriegszeit hauptsächlich zur Abdeckung von Versorgungslücken in Ostösterreich und stand Kärnten nicht zur Verfügung. Daher entschloss sich die Kelag, selbst in den Kraftwerksbau einzusteigen. Zunächst wurden kleinere Speicherkraftwerke in Kamering (1952) und am Freibach (1959) sowie ein zusätzliches Kraftwerk an der Gail (1961) errichtet. Ab 1963 begann der Ausbau der Kraftwerksgruppe Fragant, der 1986 seinen vorläufigen Abschluss fand. 1990 ging das Speicherkraftwerk Koralpe in Betrieb. Ein weiterer Ausbau der Wasserkraft war ab den 1990er-Jahren politisch und gesellschaftlich nur noch schwer durchsetzbar. Daher wandte sich die Kelag nun verstärkt der Modernisierung älterer Kraftwerke zu. Die Kraftwerksgruppe Fragant wurde um das Pumpspeicherwerk Feldsee erweitert und 2011 wurde auch der Koralmspeicher mit einer Pumpe ausgestattet.
Beteiligung an Projekten des Verbunds
Seit 1954 beteiligte sich die Kelag an der Errichtung von 13 Kraftwerken des Verbunds, erwarb dadurch umfangreiche Strombezugsrechte und steigerte ihre Anteilsrechte an der ÖDK auf 49 Prozent. Im Jahr 2000 wurde diese aufgelöst und in die Verbund Hydro Power AG eingegliedert. Die Kelag erhielt für ihre Anteile an der ÖDK eine 10-Prozent-Beteiligung an der VERBUND Hydro Power GmbH.
Zitate
Nur Unternehmen, die selbst Strom erzeugen, können Versorgungssicherheit gewährleisten
Neue Betriebssparten
Die 1974 eröffnete Trans Austria Gaspipeline (TAG) führt vom Erdgasspeicher Baumgarten im niederösterreichischen Weinviertel bis zur italienischen Grenze bei Arnoldstein. Die Kelag hat seit 1974 zunächst Stichleitungen zu großen Industriebetrieben und ab 1989 auch Erdgas-Ortsversorgungen gebaut und betrieben. Dabei ist es zum Ausbau von 15 Ortsnetzen mit derzeit rund 10.000 Kunden gekommen.
Durch die Übernahme und den Ausbau zahlreicher Fernwärme-Heizwerke ist die Kelag Energie & Wärme heute mit 85 Fernwärmenetzen der größte österreichweit tätige Anbieter von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme. Der Großteil der Wärme wird aus Biomasse und industrieller Abwärme erzeugt. Seit 2000 ist die Kelag auch als Stromhandelspartner auf dem europäischen Markt tätig. Mit ihren Pumpspeicherkraftwerken ist sie in der Lage, Spitzenstrom auch für momentane Bedürfnisse anderer Energieversorger anzubieten, und daher ein begehrter Geschäftspartner.
Neue Konzernstruktur
Durch die elektrizitätswirtschaftlichen Vorgaben der EU (Liberalisierung des Strom- und Gasmarkts), den Einstieg in den internationalen Strommarkt und das Wachstum der neuen Geschäftsfelder musste die Kelag ihre Konzernstruktur umbauen. Im Jahr 2005 wurden die Netzbereiche für Strom und Erdgas in das neu gegründete Tochterunternehmen KELAG Netz GmbH — heute Kärnten Netz — ausgegliedert. Ihre mehr als 750 Mitarbeiter sind für den Ausbau und die Instandhaltung der Strom- und Erdgasnetze der Kelag zuständig. Für die Kunden an der ländlichen Peripherie sind die Monteure oftmals Retter in der Not. Als Helden des Alltags sind sie bei widrigsten Wetterbedingungen unterwegs und bemühen sich, Stromausfälle so rasch wie möglich zu beseitigen. Das Tochterunternehmen Kelag Energie & Wärme ist der größte österreichweit tätige Anbieter von Wärme auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie Lieferant für Großkunden im Strom- und Gasbereich. Internationale Aktivitäten in den Geschäftsfeldern Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik sowie der Energiehandel im Ausland sind in der Kelag International gebündelt.
Herausforderungen der Gegenwart
Aus einem kleinen Stromversorger für den Mittelkärntner Raum hat sich innerhalb von 100 Jahren ein in mehreren Sparten und international tätiger Energiekonzern entwickelt. Die Gründung der Kelag wurde ausgelöst durch eine Stromkrise, deren Ursachen man durch Netzausbau und die Errichtung eines Pumpspeicherkraftwerks beseitigen wollte. Heute steht die Kelag vor ähnlichen Herausforderungen wie in ihrer Gründerzeit vor 100 Jahren. Der Ausbau der dezentralen erneuerbaren Energien Windkraft und Photovoltaik stellt sie als Netzbetreiber vor große Herausforderungen. Es muss rasch zu einer umfassenden Erweiterung des Stromnetzes kommen. Die Energiewende gibt es nicht zum Nulltarif. Daher wird die Kelag in den nächsten zehn Jahren eine Milliarde Euro in die Modernisierung und in den Ausbau der Netzinfrastruktur investieren. Eine große Herausforderung ist die stark schwankende Leistung alternativer Energieformen. Die Kelag mit ihren modernen Pumpspeicherkraftwerken ist jedoch in der Lage, diese Angebotsschwankungen auszugleichen und ein stabiles Stromnetz zu gewährleisten.