Wiederaufbau des Kraftwerks Arriach sichert Versorgung mit grünem Strom
Beide Anlagen in der Klamm zwischen Äußere Einöde und Afritz wurden im Juni 2022 bei einem katastrophalen Unwetter völlig zerstört. „Gemeinsam investieren die Kelag und die Kärnten Netz über 10 Millionen Euro in den Wiederaufbau des Kraftwerks und des Schaltwerks. Damit setzen wir ein starkes Zeichen für eine sichere und nachhaltige Energiezukunft in der Region. Ab diesem Sommer wird das Kraftwerk Arriach wieder grünen Strom erzeugen und damit einen wertvollen Beitrag für die Versorgung der Bevölkerung in Treffen, Arriach, Afritz und Feld am See leisten“, sagt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag.
Bauarbeiten laufen auf Hochtouren
Aufgrund der schweren Unwetterschäden müssen auch die beiden Bachfassungen oberhalb des Kraftwerks Arriach neu errichtet werden. Gleichzeitig erfolgen Instandsetzungsarbeiten am Stollen und an den Beileitungen, um das Wasser durch den Stollen in den Tagesspeicher leiten zu können. Ein wichtiger Meilenstein beim Wiederaufbau des Kraftwerks wurde bereits im Sommer 2024 erreicht: Die Verlegung der neuen, rund 200 Meter langen Druckrohrleitung im Steilhang.
Darüber hinaus wurde auch das Krafthaus im Herbst 2024 fertiggestellt und in den kommenden Wochen können die Montagearbeiten an der elektromaschinellen Ausrüstung im Krafthaus abgeschlossen werden. Da das neue Kraftwerk im gleichen Bereich wiederaufgebaut wurde, durfte auch der Sicherheitsaspekt nicht außer Acht gelassen werden. Zum Hochwasserschutz wurde das neue Krafthaus um acht Meter näher am Berg gebaut, zusätzlich eine massive Stahlbeton-Stützmauer errichtet und der Abflussquerschnitt des Afritzer Baches um 2,5 Meter verbreitert.
Kraftwerk Arriach deckt Strombedarf für 1.800 Kärntner Haushalte
Das neue Kraftwerk Arriach wird mit einer Leistung von 2,4 Megawatt jährlich rund 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. „Das entspricht dem Bedarf von mehr als 1.800 Kärntner Haushalten und ist um 15 Prozent mehr als die Erzeugung des alten Kraftwerks. Die moderne Technik des neuen Maschinensatzes macht diese Effizienzsteigerung möglich“, erläutert Christian Rupp, Leiter Erzeugung/Technische Services der Kelag.
Neues Schaltwerk ist wichtiger Knotenpunkt
Neben dem neuen Krafthaus errichtete die Kärnten Netz das neue Schaltwerk Arriach. „Dieses Schaltwerk ist ein wichtiger Knoten in unserem Netz zur Versorgung der Kund:innen im Gegendtal“, erläutern die beiden Geschäftsführer der Kärnten Netz, Eva Tatschl-Unterberger und Michael Marketz. „Das Schaltwerk ist auf der 20-kV-Ebene mit den vier Umspannwerken Landskron, Radenthein, Feldkirchen und Bad Kleinkirchheim verbunden und wird von der Kärnten Netz fernüberwacht und ferngesteuert betrieben.“ Auch der Strom aus dem neuen Kraftwerk Arriach wird über dieses Schaltwerk in das Netz eingespeist. „Als zentraler Netzknoten ermöglicht es eine deutlich schnellere Reaktion im Störungsfall“, so die beiden Geschäftsführer der Kärnten Netz abschließend.