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Grünes Rekordinvestitionsprogramm der Kelag setzt wichtige Impulse für Kärntner Wirtschaft

15 | März 2024


Das Jahr 2023 im Überblick:

  • Kelag-Ergebnis von rd. 462 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2023 
  • VERBUND Hydro Power GmbH (VHP) steuert mit rd. 218 Mio. EUR knapp die Hälfte des Gesamtergebnisses bei
  • Außergewöhnlich hohe Stromerzeugung aus Wasserkraft als wesentlicher positiver Ergebnisbeitrag nach Rekordtrockenheit im Jahr 2022 
  • Vertriebsergebnis operativ negativ
  • Investitionen und Instandhaltungen 2023 in Energieunabhängigkeit, Sicherheit und Krisenvorsorge mit rd. 417 Mio. EUR gegenüber 2022 nahezu verdoppelt
  • Ausblick 2024: Trotz erwartetem Ergebnisrückgang steigen Investitionen auf Allzeithoch von rd. 468 Mio. EUR

Konzernergebnis aufgrund von VHP-Ergebnisbeiträgen und außergewöhnlich hoher Wasserführung Ende 2023 über Vorjahresniveau
Im 100. Jahr ihres Bestehens hat die Kelag entscheidende Schritte in Richtung Energiezukunft gesetzt. Mit neuen Wasserkraftwerks-, Photovoltaik- und Windparkprojekten sowie dem Ausbau nachhaltiger Fernwärme treibt das Unternehmen weiterhin aktiv die Energiewende voran und erhöht seine Investitionstätigkeit in Kärnten in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld.

Im Geschäftsjahr 2023 sank der Umsatz des Kelag-Konzerns aufgrund eines deutlichen Rückgangs der Preisstellungen an den Energiemärkten auf rd. 2.219 Mio. EUR. Die Umsatzerlöse hatten sich im Jahr 2022 aufgrund der Energiekrise mit rd. 3.103 Mio. EUR im Vergleich zum Jahr 2021 (rd. 1.525 Mio. EUR) verdoppelt, da die meisten Großkund:innen unmittelbar von den Preissteigerungen betroffen waren. Bei Privat- und Gewerbekund:innen konnte die Kelag hingegen im Vergleich zu anderen Landesenergieversorgern das Tarifmodell aufgrund einer langfristigen Beschaffungsstrategie bis August 2023 am längsten auf niedrigem Niveau halten und auch danach sehr attraktive Strompreise anbieten.

Der Absatz war im Vergleich zum Jahr 2022 stabil bis leicht rückläufig. Das Konzernergebnis erhöhte sich auf rd. 462 Mio. EUR (2022: rd. 214 Mio. EUR). „Der Ergebnisanstieg im Geschäftsjahr 2023 resultiert aus dem bisher höchsten anteiligen Geschäftsergebnis der VERBUND Hydro Power GmbH (VHP) in Höhe von rd. 218 Mio. EUR (2022: rd. 137 Mio. EUR) sowie aus der im Vergleich zu 2022 deutlich gestiegenen Wasserführung in Höhe von rd. 105,9 % (2022: rd. 76,3 %)“, erläutert Kelag-Vorstand Danny Güthlein. Hier wirkte auch eine saisonuntypische hohe Stromerzeugung aus Wasserkraft, vor allem im 4. Quartal 2023. An der VHP hält die Kelag eine Beteiligung von rd. 10,0 %. Das operative Endkund:innengeschäft war nicht kostendeckend.

Investitionen im Geschäftsjahr 2023 verdoppelt
Im Geschäftsjahr 2023 hat die Kelag mit rd. 417 Mio. EUR die Investitionen und Instandhaltungen im Vergleich zu 2022 (rd. 214 Mio. EUR) nahezu verdoppelt und setzte ein ambitioniertes Investitionsprogramm für die Energiewende um. Schwerpunkte bildeten Stromerzeugungsanlagen, die Netzinfrastruktur und Wärmeversorgungsanlagen. Konkrete Projekte waren der Erwerb des Windparks Soboth/Steinberger Alpe, die Errichtung der PV-Anlage „Sonnen.Wiese“ in Klagenfurt, Ausbauten der Fernwärmenetze sowie Neubauten und Erneuerungen der Umspannwerke Klagenfurt, Gailitz und Treibach. An den Kraftwerken Forstsee, Freibach und Koralpe wurden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.

„Darüber hinaus investierten wir im Geschäftsjahr 2023 auch in neue, zukunftsträchtige Geschäftsfelder“, erklärt Kelag-Vorstand Reinhard Draxler. „Durch den nahezu flächendeckenden Ausbau von ?fibre to the home? (FTTH)-Netzen auf Glasfaserbasis wird Kärntner Haushalten und Unternehmen ein stabiles und schnelles Internet zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahr wurden allein rd. 3.000 Glasfaseranschlüsse errichtet. 1.000 Kund:innen sind aktuell mit einem aktiven Breitband-Dienstleistungsvertrag versorgt, bereits über 19.000 Haushalte haben einen Glasfaser-Internetanschluss bei der Kelag bestellt.“

Mitarbeiter:innen als Erfolgsfaktor für nachhaltiges Wachstum
Der Personalstand der Kelag und ihrer Tochtergesellschaften stieg im Geschäftsjahr 2023 um 157 auf insgesamt 1.889 Mitarbeiter:innen, gerechnet in Vollzeitäquivalenten. Ursachen für diesen Zuwachs sind das stark gestiegene Investitionsprogramm des Konzerns sowie Akquisitionen. Auch die Anzahl der Lehrlinge konnte gesteigert werden. „Wir sind einer der größten Arbeitgeber:innen und Ausbildungsbetriebe und betreiben mit unserer Unternehmenszentrale in Klagenfurt ein internationales Headquarter in Kärnten. Damit eröffnen wir Kärntner Talenten hochqualifizierte Arbeitsplätze und attraktive Möglichkeiten zur Weiterentwicklung innerhalb unseres Konzerns, sowohl in Österreich als auch international“, betont Danny Güthlein.

Kelag plant 2024 Investitionen auf Allzeithoch
Die Kelag forciert im Geschäftsjahr 2024 erneut eine grüne Investitionsoffensive (inklusive Instandhaltungen) in Höhe von rd. 468 Mio. EUR. Das sind um rd. 51 Mio. EUR (+12,0 %) mehr als im Geschäftsjahr 2023. Mit dieser Rekordinvestition sollen die Erzeugung von Strom aus erneuerbarer Energie (Wasserkraft, Sonnenenergie und Windkraft), die Erweiterung der Wärmenutzung auf Basis von Biomasse und industrieller Abwärme sowie der Ausbau und die Modernisierung der Netzinfrastruktur stärker denn je in der Region vorangetrieben werden. Eine Voraussetzung dafür ist die im Regierungsprogramm der Kärntner Nachhaltigkeitskoalition angekündigte Beschleunigung bei den Genehmigungsverfahren. 

„Wir investieren heuer im Ausmaß unseres Geschäftsergebnisses. Damit tragen wir wesentlich zur Steigerung der regionalen Unabhängigkeit von teuren fossilen Energieträgern sowie zur Versorgungssicherheit und Krisenvorsorge bei. Gleichzeitig setzen wir in einem herausfordernden ökonomischen Umfeld wichtige Impulse für den Kärntner Wirtschafts- und Arbeitsstandort“, führt Kelag-Vorstand Reinhard Draxler aus.

Regionale Verantwortung mit regionalen Projekten
Österreich ist bezogen auf den gesamten Endenergieverbrauch (Strom, Wärme und Verkehr) zu rund zwei Dritteln von fossilen Energieträgern aus dem Ausland abhängig. Preisexplosionen wie im Jahr 2022 können perspektivisch nur verhindert werden, wenn alle Staaten in Europa den Grad der Unabhängigkeit deutlich erhöhen. Dafür muss jedes Bundesland einen Beitrag leisten.

„Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und der daraus entstehenden Krisenanfälligkeit rausinvestieren und nachhaltige Projekte in Kärnten konsequent vorantreiben. In den kommenden zehn Jahren investieren wir rd. 2 Mrd. EUR in die Nutzung erneuerbarer Energieträger und rd. 1 Mrd. EUR in die Netzinfrastruktur. Im Rahmen unseres „Kärnten Pakets“ investieren wir von 2023 bis 2025 rd. 750 Mio. EUR im Bundesland“, führt Danny Güthlein aus.

Zu den Großprojekten zählen das Kraftwerk Kolbnitz im Mölltal und die Erneuerung des 110-kV-Netzes in Mittelkärnten. Weitere aktuell laufende Projekte umfassen den Wiederaufbau des Kraft- und Schaltwerks Arriach, die Errichtung der Agri-PV in Bleiburg, der Bau des Umspannwerks Rangersdorf, der Ausbau der Fernwärme in Villach sowie Investitionen in den Breitbandausbau und in die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Damit leistet die Kelag wesentliche Beiträge zu einer nachhaltigen, klimaneutralen und zunehmend unabhängigeren Energiezukunft in Kärnten.

Ausblick: Ergebnisrückgang erwartet
Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet der Vorstand aufgrund des deutlichen Rückgangs der Großhandelspreise sowie der gesunkenen Gewinnerwartung aus der Zurechnung des anteiligen Ergebnisses an der VERBUND Hydro Power GmbH einen Ergebnisrückgang. Vor dem Hintergrund geopolitischer Konflikte, der konjunkturellen Entwicklung und daraus resultierender Preisentwicklungen an den Energiebörsen können sich größere Ergebnisschwankungen ergeben.