Spatenstich für Agri-PV-Anlage der Kelag in Bleiburg
Heute hat der Spatenstich für diese zukunftsweisende Anlage stattgefunden. Die Agri-PV-Anlage wird über eine Leistung von 1,9 MWp verfügen und pro Jahr rund 2,1 Mio. kWh Strom erzeugen, das entspricht dem Bedarf von rund 600 Kärntner Haushalten. Die gesamte Fläche ist zwei Hektar groß, die Fläche der PV-Module beträgt rund 9.300 Quadratmeter. Die Kelag investiert rund 1,9 Mio. Euro in diese Agri-PV-Anlage, die im Sommer 2024 in Betrieb gehen wird.
Eine Fläche, zwei Nutzen
„Mit dieser Konzeption erzielen wir auf einer Fläche zwei Nutzen“, sagt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Hier werden wir in Zukunft Strom aus Sonnenlicht erzeugen und gleichzeitig wird die Fläche als Schafweide genutzt. An etwa 110 Tagen pro Jahr werden hier etwa 30 Mutterschafe von Thomas Koch weiden. Damit das möglich ist, montieren wir die PV-Module etwas höher und statten die Stromleitungen mit einem Verbissschutz aus. So verbinden wir die Stromerzeugung aus Sonnenlicht mit landwirtschaftlicher Nutzung auf einer Fläche.“ Der Strom aus der Agri-PV-Anlage wird zum benachbarten Umspannwerk Bleiburg geleitet und dort ins Netz eingespeist. Die Erzeugungsleistung dieser Agri-PV-Anlage entspricht rund 300 PV-Anlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern mit einer Leistung von jeweils 6 kWp.
Innovatives, nachhaltiges Projekt
Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig sagte beim Spatenstich: „Bei der Agri-PV-Anlage der Kelag bilden erneuerbare Energien und landwirtschaftliche Nutzung eine Symbiose. Es sind genau diese innovativen und nachhaltigen Projekte, die für die Energiewende von Bedeutung sind, denn sie schonen nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern nutzen außerdem bestehende Strukturen. Diese Freiflächen-PV-Anlage dient als Energiequelle und gleichzeitig auch als Weidefläche für Herdentiere.“
Ganzheitliches, intelligent steuerbares Energiesystem
„Diese Agri-PV-Anlage ist ein weiterer, sichtbarer Baustein für die Energiewende, der zeigt, dass Klimaschutz und Naturschutz Hand in Hand gehen“, erklärt Danny Güthlein, Vorstand der Kelag. „Zum Schutz der Natur brauchen wir den Ausstieg aus fossiler Energie durch den naturverträglichen und intelligenten Ausbau erneuerbarer Energien. Wir arbeiten an einem ganzheitlichen, intelligent steuerbaren System, das Wasserkraft, Windkraft, PV und Ausgleichspotenziale nutzt, um unsere Kunden ausreichend und sicher zu versorgen.“
„Dem Klimawandel begegnen!“
Siegfried Huber, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, steht dem neuen Projekt sehr positiv gegenüber. „Mit dieser Anlage können wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, ob und wie der Betrieb einer Photovoltaik-Anlage mit der Beweidung zusammenpassen. Die Landwirtschaft hat jedenfalls großes Interesse, die Energiewende mitzugestalten und so dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Auch hier in der Gegend von Bleiburg sehen wir, dass die Land- uns Forstwirtschaft zu den ersten Opfern des Klimawandels zählt!“
Miteinander für die Energiewende
Für dieses innovative Energiewende-Projekt haben mehrere Beteiligte konstruktiv miteinander gearbeitet. Dazu gehört die Stadtgemeinde Bleiburg mit der Widmung, die Behörden mit den Genehmigungen und die Kooperation mit Gerhild und Thomas Koch. Gerhild und Thomas Koch führen in Moosburg den Wanderschäferbetrieb „Shoaf-Bauer“ mit rund 350 Mutterschafen, ihre Schafe weiden auf Flächen in ganz Kärnten. „Die Beweidung von PV-Freiflächen betrachte ich als zukunftssichernd“, sagt Thomas Koch. „Auf landwirtschaftlich wenig produktiven Flächen können wir zugleich hochwertige Lebensmittel und gleichzeitig grüne Energie erzeugen.“ In Bleiburg wird Thomas Koch Krainer Steinschafe weiden lassen, die Tiere transportiert er mit einem Doppelstockanhänger zu den Weideflächen.“
Akzeptanz der Bevölkerung
Stefan Visotschnig, Bürgermeister der Standortgemeinde Bleiburg, sagte beim Spatenstich: „Als e5-Gemeinde freuen wir uns, dass die Kelag dieses zukunftsweisende Vorhaben bei uns umsetzt. Es ist wichtig, mit solchen PV-Anlagen die Abhängigkeit von Stromimporten zu verringern. Dieses zukunftsweisende Agri-PV-Projekt hat die Akzeptanz der Bevölkerung, es wird von der Kelag nach dem aktuellen Stand der Technik errichtet. Arbeiten wir weiter an einer unabhängigen Energieversorgung für unsere Bevölkerung und unsere Wirtschaft, nur gemeinsam sind wir auf den richtigen Weg!“
(von links nach rechts) Danny Güthlein, Gerhild Koch, Gaby Schaunig, Reinhard Draxler
(von links nach rechts) Danny Güthlein, Thomas und Gerhild Koch, Stefan Visotschnig, Gaby Schaunig, Hannes Mak, Reinhard Draxler