Kelag im 1. Halbjahr 2024: Investitionsprogramm für Kärnten voll angelaufen, Ergebnis leicht rückläufig
- Umsatzrückgang aufgrund gesunkener Marktpreise und geringerer Energieabsätze im operativen Endkund:innengeschäft
- Rekordwasserführung konnte rückläufiges operatives Ergebnis sowie geringeren Ergebnisbeitrag der VERBUND Hydro Power teilweise kompensieren
- Konjunkturmotor Kelag: Rekordinvestitionen für erneuerbare Energieerzeugung, bevorzugter Energielieferant der Kärntner Gemeinden
- Erstmals über 2.000 Beschäftigte im Unternehmen
Der Kelag-Konzern erwirtschaftete im 1. Halbjahr 2024 einen Umsatz von rund 995 Millionen Euro. Das sind um rund 20 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2023. Die Ursachen für den Rückgang sind gesunkene Marktpreise, welche auch ein rückläufiges anteiliges Ergebnis der VERBUND Hydro Power GmbH (- 33 Prozent) zur Folge hatten, sowie geringere Energieabsätze im Endkund:innengeschäft. Eine Rekordwasserführung von 132 Prozent konnte diese Effekte sowie das operativ rückläufige Ergebnis teilweise kompensieren. Das Konzernergebnis im 1. Halbjahr sank im Vergleich zum Halbjahresergebnis 2023 um 3,5 Prozent auf 254 Millionen Euro.
Kelag als Konjunkturmotor in Kärnten
Im 1. Halbjahr arbeiteten die Kelag und ihre Tochtergesellschaften an der Umsetzung ihres ambitionierten Investitionsprogrammes. Dieses umfasst den gesamten Technologiemix der erneuerbaren Energieerzeugung, wie Wasser- und Windkraft, Photovoltaik, den Ausbau der Netzinfrastruktur sowie Projekte in den Bereichen Glasfaser und Fernwärmeerzeugung durch Biomasse. Im Rahmen des sogenannten „Kärnten Pakets“ werden von 2023 bis 2025 rund 750 Millionen Euro im Bundesland investiert und damit die Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit Kärntens weiter erhöht. „Unser Unternehmen erweist sich gerade in der derzeit wirtschaftlichen Schwächephase als ein Konjunkturmotor in Kärnten“, sagt Danny Güthlein, Vorstand der Kelag. „Jeder Euro, den wir investieren, sichert und schafft Arbeitsplätze — in unserem Unternehmen, bei unseren Auftragnehmer:innen und darüber hinaus“.
Zu den Investitionsprojekten im 1. Halbjahr in Kärnten zählen unter anderem der Wiederaufbau des Kraftwerkes Arriach, der Bau des Beteiligungskraftwerkes Lamnitz, die Sanierung bei der Sperre Freibach, die Arbeiten an der Sperre Soboth des Kraftwerkes Koralpe, der Bau der Agri-PV-Anlage in Bleiburg, der Bau der Umspannwerke Treibach und Rangersdorf sowie der Ausbau der Fernwärme in der Stadt Villach. Außerdem baut Kelag-Connect in mehr als 50 Kärntner Gemeinden Glasfasernetze, teilweise gemeinsam mit Partner:innen. Weiterentwickelt wurden die Großprojekte „Schwallausgleichskraftwerk Kolbnitz“ und „Erneuerung des 110-kV-Netzes Mittelkärnten“. „Mit unseren Rekordinvestitionen in die erneuerbare Energieerzeugung sowie in die digitale Infrastruktur stärken wir den Wirtschaftsstandort Kärnten, sowohl in den Zentren als auch in den ländlichen Regionen“, betont Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. „Und wir setzen damit wesentliche Impulse für die heimische Wirtschaft. Den Großteil unsere Aufträge vergeben wir in Österreich, ein Drittel davon an Unternehmen in Kärnten.“
Das Einkaufsvolumen der Kelag betrug im vergangenen Geschäftsjahr 335 Millionen Euro (Vorjahr: 229 Millionen Euro). Davon entfielen auf Beschaffungen in Österreich rund 305 Millionen Euro (Vorjahr: 207 Millionen Euro). Der Anteil von Kärntner Lieferpartner:innen betrug 100 Millionen Euro (Vorjahr: 67 Millionen Euro).
Die Energie, die Kärnten vorantreibt
Als zuverlässiger Energielieferant versorgt die Kelag die überwiegende Mehrheit der Kärntner Kommunen. Aktuell werden 125 Gemeinden in Kärnten mit Strom beliefert, ein Großteil davon auf Basis langfristiger Verträge. Mit dem Programm „Partner der Energiezukunft“ unterstützen die Gemeinden als wichtige Kooperationspartner:innen und Multiplikator:innen aktiv die Energiewende durch Aufklärung und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Seit Start der Initiative im Sommer 2024 wurden bereits 12 Gemeinden und öffentliche Verbände als Partner:innen gewonnen, die als Botschafter:innen über zentrale Energiethemen informieren. Die Gemeinden werden hierfür finanziell für eine Laufzeit von vier Jahren in der Höhe von maximal 10.000 Euro unterstützt. Ein Zuwachs von mehreren Tausend Stromendkund:innen im ersten Halbjahr unterstreicht die Wettbewerbsfähigkeit der Kelag-Vorteilstarife.
Beschäftigtenwachstum und Generationswechsel
Das Wachstum der Kelag und ihrer Tochtergesellschaften schlägt sich auch im Personalstand nieder. Im vergangenen Halbjahr hat das Unternehmen den Meilenstein von 2000 Beschäftigten erreicht. „Die Kelag wächst im In- und Ausland — trotz Fachkräftemangel und Abgängen von geburtenstarken Jahrgängen, die in Pension gehen“, erklärt Danny Güthlein. „Alleine innerhalb der letzten drei Jahre wurden mehr als 800 Mitarbeiter:innen neu in unserem Unternehmen aufgenommen.“ Als einer der größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe in Kärnten bietet die Kelag mit ihrem internationalen Headquarter in Klagenfurt hochqualifizierte Arbeitsplätze und attraktive Entwicklungsmöglichkeiten, sowohl bundesweit als auch im internationalen Umfeld.
Ausblick
Die Kelag und ihre Tochtergesellschaften arbeiten weiter an der Umsetzung des vom Aufsichtsrat genehmigten Investitionsprogrammes. Auf Jahressicht 2024 erwartet der Vorstand eine Fortsetzung des leicht rückläufigen Ergebnistrends, insbesondere, da die Wasserführung nach dem Rekordwert im ersten Halbjahr über den Sommer unter dem langjährigen Schnitt lag. Die Unsicherheiten bleiben jedoch auf einem hohen Niveau und können zu positiven oder negativen Abweichungen bezogen auf den Erwartungswert führen.