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Heizen Luft-Wärmepumpen auch im Winter ausreichend?

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Wenn im Herbst und Winter die Temperaturen sinken, freut man sich auf ein wohlig warmes Zuhause. Ob Wärmepumpen, speziell Luft-Wärmepumpen, im Winter bei Minusgraden noch ausreichend heizen, lesen Sie hier.
Umgebungsluft, Erdreich und Grundwasser liefern selbst an sehr kalten Wintertagen ausreichend Umgebungswärme, um ein Gebäude zu beheizen. Sie dienen der Wärmepumpe als Wärmequelle. Die Wärmepumpe „pumpt“ diese auf eine entsprechende Temperatur und sorgt damit auch an sehr kalten Wintertagen für ein warmes Zuhause.



Grundsätzlich gilt: 75 Prozent der benötigten Energie für Wärmepumpen kommt aus der Umwelt. Sie stammt aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser. Damit ist sie nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostenlos. Nur ein Viertel der Energie kommt aus der Steckdose.



REICHEN WÄRMEPUMPEN IM WINTER?

Nicht selten kommt der Vorwurf, dass vor allem Luft-Wärmepumpen bei tiefen Minusgraden nicht ausreichend heizen können und die Heizkosten in die Höhe schnellen. Das ist schlichtweg falsch. Selbst bei Außentemperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius ist eine Luft-Wärmepumpe technisch in der Lage, ausreichend Wärme zu liefern, um das Gebäude aufzuheizen.

Wichtig ist, die Leistung der Wärmepumpe auf die Heizlast des Gebäudes abzustimmen. Stimmt die Auslegung der Wärmepumpe, können der gesamte Heizbedarf für das Gebäude und die Warmwasseraufbereitung allein mit der Wärmepumpe abgedeckt werden.

Familie Sadjak aus Klagenfurt zog im Dezember 2019 in ihr eigenes Einfamilien­haus und beheizt dieses mit einer Erd-Wärmepumpe. Sie schilderten uns ihre Erfahrungen nach dem ersten Jahr:

„Wir haben schon eine ganze Heizperiode mit unserer Erd-Wärmepumpe geheizt und sind sehr zufrieden. Es ist unkompliziert. Man muss bei einer Wärmepumpe kein Holz schneiden oder nachsehen, ob der Öltank voll ist. Alles reguliert sich von selbst und man muss sich um nichts kümmern“, erzählt Ludwig Sadjak und empfiehlt die Wärmepumpe als Heizsystem weiter.

SIND LUFT-WÄRMEPUMPEN STROMFRESSER?

Die Wärmepumpe wird meist bivalent betrieben. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe mit einem zweiten Wärmeerzeuger kombiniert wird. Das ist oft ein Elektroheizstab, kann aber auch eine andere Heizquelle sein. Der Elektroheizstab ist bei nahezu allen Wärmepumpen serienmäßig in der Wärmepumpe oder im Pufferspeicher verbaut. Diese zweite Heizquelle dient in den meisten Fällen als Reserve oder zur Unterstützung bei sehr kalten Außentemperaturen. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Stromverbrauch erheblich steigt. Im Idealfall und bei richtiger Dimensionierung wird der Elektroheizstab nur wenige Betriebsstunden pro Jahr benötigt.

Der Anteil, an dem der Heizstab zugeschaltet wird, liegt bezogen auf den gesamten Heizwärmebedarf des Gebäudes bei richtiger Dimensionierung unter 5 Prozent. Dieser Anteil ist in der Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe bereits einberechnet. Die Wärmepumpe arbeitet selbst dann immer effizient. Trotzdem sollten gewisse Kriterien nicht außer Acht gelassen werden, damit das Effizienzpotenzial einer Wärmepumpe im Altbau und Neubau voll ausgeschöpft werden kann.

Darunter fallen unter anderem folgende Faktoren:

  • Gute Wärmedämmung
  • niedrige Vorlauftemperaturen
  • gut gedämmte Heizungs- und Warmwasserleitungen
  • Planung, Dimensionierung und Installation durch Expert:innen

EINSATZ DES ELEKTROHEIZSTABS BEI WÄRMEPUMPEN

Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) führte mehrere Projekte durch, um die Effizienz von Wärmepumpen-Systemen in Bestands- und Neubauten zu untersuchen. Die Projekte wurden im Zeitraum von mehreren Jahren bis ca. 2010 durchgeführt. Im Projekt „WP-Effizienz“ wurden rund 100 Wärmepumpen in neu gebauten Einfamilienhäusern vermessen.

Im Rahmen des Projektes „WP im Bestand“ wurden Wärmepumpen in unsanierten und teilsanierten Gebäuden vermessen, die anstelle von Ölkesseln installiert wurden. Die Ergebnisse aus den Projekten zeigen, dass der Anteil der Heizstabsarbeit bei den Luft-Wärmepumpen etwas höher war als bei den untersuchten Erd-Wärmepumpen. Trotzdem hält sich der jährliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe in Grenzen. Bei rund 40 Prozent der 18 Anlagen lag der Anteil lediglich bei knapp über 1 Prozent.

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