E-Auto öffentlich laden: Was Sie wissen müssen
Betrachtet man die Anzahl der öffentlichen Ladestationen und E-Autos in Österreich, so teilen sich rein rechnerisch sieben Elektroautos einen Ladepunkt. Erfasst sind dabei sämtliche öffentliche Ladepunkte von Betreibern wie Energieunternehmen, Supermärkte und Hotels.
Gut zu wissen: Was ist der Unterschied zwischen einer Ladestation und einem Ladepunkt?
Eine Ladestation bzw. Ladesäule kann über mehrere Anschlüsse – sogenannte Ladepunkte – verfügen. Auf diese Weise können mehrere Fahrzeuge gleichzeitig aufgeladen werden.
E-AUTOS AN ÖFFENTLICHEN E-TANKSTELLEN LADEN – EINE ANLEITUNG
Wie beim herkömmlichen Tankstellennetz gibt es auch bei Ladestationen unterschiedliche Betreiber.Unter dem Dach des Bundesverbands Elektromobilität Österreich (BEÖ) haben sich 13 Strom-Energieversorger – darunter auch die Kelag – zum größten Ladenetz in Österreich zusammengeschlossen. Dieses Ladenetz besteht aus etwa 3.800 Standorten und 14.000 Ladepunkten.
Mindestens alle 30 km steht eine Ladesäule zur Verfügung. Zum Vergleich: 2022 gab es in Österreich laut Statistik Austria etwa 2.759 herkömmliche Tankstellen (Benzin/Diesel).
Mit einer RFID-Ladekarte oder Lade-App von einem der 13 Anbieter kann im gesamten BEÖ-Netz zu den Konditionen des eigenen Anbieters geladen werden.
IN 6 SCHRITTEN ZUM GELADENEN E-AUTO (MIT LADEKARTE ODER APP)
Beim Laden mit Vertrag können die Kosten besser geplant werden als beim herkömmlichen Tanken der Verbrenner. Denn die Ladestationen unterliegen keinen derartigen Preisschwankungen wie man es beim Diesel- oder Benzinpreis gewohnt ist.
Sie möchten Ihr Elektroauto unterwegs laden und die über 14.000 öffentlichen Ladepunkte in ganz Österreich nutzen? Auf unserer Webseite können Sie Ihren Autostromvertrag schnell und bequem online abschließen.
DIREKT BEZAHLEN: LADEN OHNE VERTRAG
Nicht jeder lädt sein Elektroauto regelmäßig unterwegs auf und möchte dafür eigens einen Vertrag abschließen. Auch als einmaliger Kunde soll man an der Stromtankstelle versorgt werden.Ein sogenanntes „diskriminierungsfreies Laden“ muss laut Vorgaben der Europäischen Union gegeben sein. Anbieter von öffentlichen Ladestationen dürfen nicht nur ihren Vertragskunden Strom liefern. Deshalb kann man an der Ladestation auch direkt bezahlen (Direct Payment).
Die Zahlung erfolgt über eine Kreditkarte, Bankomatkarte oder einen anderen Zahlungsprovider wie PayPal. Dafür benötigt man keinen Dauervertrag mit einem Anbieter, jedoch ein Smartphone mit einem QR-Code-Reader.
Um den Vorgang bei der direkten Bezahlung an Ladesäulen zu starten, scannen Sie den QR-Code an der E-Ladestation. Dann wählen Sie auf der Webseite den aktuellen Ladepunkt aus. Geben Sie ihre Zahlungsdaten ein und stecken Sie das Ladekabel an. Die Kosten werden im Vorfeld angezeigt.
LADELEISTUNG UND STECKER – DIE PASSENDE LADESTATION FÜR IHR E-AUTO
Nicht jedes Elektroauto verfügt über die gleiche Ladeleistung. Dadurch unterscheiden sich auch die Ladestationen. Berücksichtigen Sie bei der Wahl des Ladepunkts, mit welcher Leistung ihr Auto geladen werden kann.Folgende Ladeleistung findet man an den österreichischen Ladestationen:
- Wechselstrom = AC (Alternating Current)
- Gleichstrom = DC (Direct Current)
Besonders bei einer längeren Urlaubsfahrt kann eine unfreiwillig lange Pause quälend sein. Die Lenker legen darum großen Wert auf Schnellladesäulen. Sie liefern Gleichstrom (DC) und davon möglichst so viel, wie das Auto verträgt.
ALLES ÜBER SCHNELLLADER UND WO SIE ZU FINDEN SIND
Das E-Auto schnell laden klingt gut, aber wie schnell ist es genau?Die Technologie gibt es in Europa seit dem Jahr 2016 und wird als High Power Charger (HPC) oder eben als Schnelllader bezeichnet. Die Ladeleistung liegt zwischen 150 und 400 kW. Die neuesten Schnelllader laden den Akku eines Elektroautos mit einer Leistung von bis zu 300 kW auf.
In Österreich haben E-Auto-Besitzer alle 60 km die Möglichkeit, ihr Elektroauto an einem so genannten Schnelllader zu laden. Dafür muss das Fahrzeug DC-ladefähig sein, also mit Gleichstrom geladen werden können.
Grundsätzlich verfügt derzeit jedes am Markt erhältliche Elektroauto über die beiden zusätzlichen Kontakte, die für eine DC-Ladung notwendig sind.
Beispiel zur Ladezeit beim Schnellladen: Ein E-Auto mit 95 kWh Batteriekapazität und mit einer Ladestation-Leistung von 300 kW würde bei einem Akkustand von nahezu null innerhalb von fünf Minuten so weit geladen sein, dass die Reichweite wieder bei 100 km liegt. Innerhalb von ca. 15 Minuten wäre der Akku zu 80 % geladen.
Wo die nächste Ladestation in der Nähe genau liegt, lässt sich online über www.ladestellen.at der E-Control herausfinden – samt Öffnungszeiten, verfügbarer Ladeleistung und vorhandenen Steckertypen.
Die Standorte der Ladestationen sind auch bereits in den meisten Navigationsgeräten der Elektroautos auffindbar.
Mit dem E-Tankstellen-Finder der Kelag-Mobility-App bekommen Sie schnell und einfach einen Überblick über Standorte von privaten, gewerblichen und öffentlichen Ladestationen in Österreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern. Ein Routenplaner zeigt Ihnen alle Ladestationen entlang Ihrer Strecke an.
Die Schnellladestationen der Kelag sind unter anderem am Wörthersee-Parkplatz an der Autobahn A2, an der Südautobahn auf Höhe Völkermarkt, auf der Südrast bei Arnoldstein, sowie auch in Velden, Villach und Klagenfurt und an der Raststation Rosegg. So kann die Reise in den Süden ganz sorgenfrei unternommen werden.
DIE STECKERTYPEN AN DEN HEIMISCHEN LADESTATIONEN
Auch beim Anschluss gibt es verschiedene Möglichkeiten. Achten Sie darauf, über welchen Anschluss Ihr Elektroauto verfügt.Als europäischer Standard wurden der Typ-2-Stecker für das Laden mit Wechselstrom und der CCS-Stecker (Combined Charging System Combo 2) für das Laden mit Gleichstrom über 22 kW für öffentlich zugängliche Ladepunkte festgelegt.
Typ-2-Stecker: Der Typ-2-Stecker ist dreiphasig. Er hat sich als EU-Standard etabliert und findet sich daher an den meisten Ladestationen und Fahrzeugen in Europa. Typ 2 ist für Wechselstrom geeignet. | |
Der CCS-Stecker – Combined Charging System – ist die kombinierte, erweiterte Variante des Typ-2-Steckers für Gleichstrom. Der CCS-Stecker besteht aus einem Typ-2-Stecker, der unten zwei zusätzliche Kontakte hat. Er ist im öffentlichen Bereich nur an Schnellladestationen ab 50 kW zu finden. Im privaten Bereich sind aber auch Gleichstrom-Ladeboxen mit CCS-Stecker bis zu 25 kW zu finden. |
TARIFE UND ABRECHNUNGSARTEN FÜR E-LADESTATIONEN
Beim E-Laden über einen fixen Vertragspartner (Zahlen mit einer RFID-Ladekarte oder Lade-App) besteht eine Tarifstruktur. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote, die sich in ihren Preisen und Konditionen stark unterscheiden können.Die Tarifgestaltung obliegt den einzelnen Anbietern. Es gibt Grundgebühren, Freimengen, freie Ansteckdauern und E-Roaming. Die Grundsätze bei den Tarifen sind vergleichbar mit den Abrechnungsmodellen bei Handy-Verträgen:
- Wenig Grundgebühr, dafür höhere Ladetarife – etwa für Gelegenheitsfahrer oder wenn hauptsächlich zu Hause geladen wird.
- Eine höhere Grundgebühr, dafür niedrigere Ladetarife – für Vielfahrer, die häufig öffentlich laden.
Es gibt aber auch sogenannte Pauschaltarife. Hier kann die Abrechnung pauschal je Ladevorgang oder als Monatspauschale mit einem fixen Kontingent an kWh und Ladezeit erfolgen – unabhängig von der Ladedauer und der geladenen Energiemenge.
Neben den Tarifarten (Vertragstarife, Pauschaltarife und Direct-Payment-Tarife) können sich auch die Verrechnungseinheiten nach Minuten, nach Zeitblöcken oder nach kWh unterscheiden.
VERRECHNUNG NACH ZEIT
Bei diesem System zählt die Zeit, in der das Fahrzeug an der Ladestation angesteckt ist. Die Verrechnung läuft pro angefangener Minute und endet meistens mit dem Abstecken des Ladekabels oder durch Beenden des Ladevorgangs über die App.
Die Verrechnung endet nicht, wenn die Batterie voll ist.
Die reine Ladezeit (und damit der Preis) hängt nämlich vom Fahrzeug und externen Bedingungen ab – wie zum Beispiel dem Ladestand, der Ladekapazität, der Anschlussstärke oder einfach der Außentemperatur. Ein Elektroauto lädt nicht immer gleich schnell.
Um diese unberechenbaren Kosten zu umgehen und den Ladeprozess fairer zu gestalten, setzen Anbieter mehr und mehr auf die verbrauchsbasierte Abrechnung.
VERRECHNUNG NACH KWH
Die Verrechnung nach kWh bietet eine einheitliche Preisgestaltung – ganz unabhängig von den Faktoren, die die Ladeleistung beeinflussen. Die Kosten richten sich nur nach dem tatsächlich verbrauchten Strom.Ob die Verrechnung nach kWh möglich ist, hängt davon ab, ob im Ladepunkt ein geeichter Zähler verbaut ist. Ähnlich wie bei einer Zapfsäule für Benzin oder Diesel muss hier für den Nutzer stets ersichtlich sein, wie viel Strom getankt wurde und wie viel dieser kostet. Damit behält er volle Kontrolle.
Bei der verbrauchsbasierten Verrechnung kommt es nach einiger Zeit bei einigen Anbietern zu einer weiteren Tarifkomponente: der Blockiergebühr. Dies ist eine parallele Minutenverrechnung, die an AC-Ladestationen und DC-Ladestationen nach einer bestimmten Zeit zusätzlich zu den geladenen kWh verrechnet wird.
Diese hat den Sinn, dass die Ladestation nach der Ladung nicht als Parkplatz genutzt und für die nächsten Nutzer schnellstmöglich freigegeben wird.
Der Kelag-Autostrom-Tarif kombiniert beide Verrechnungseinheiten. An allen Ladesäulen mit einem geeichten Zähler wird nach Kilowattstunden abgerechnet. Ist dies bei der gewählten Ladesäule nicht möglich, gilt der zeitbasierte Tarif – vom Starten bis zur selbstständigen Beendigung des Ladevorgangs.
Wussten Sie schon: Als Kelag-Stromkunde laden Sie mit dem Kelag-Autostromtarif günstiger – 50 % weniger Grundpauschale/Monat und um 8,4 Cent/kWh inkl. USt weniger an Kelag-Ladesäulen.
FAZIT: ÖSTERREICH IST GANZ SCHÖN „E “
Österreich zählt zu den Vorreitern beim Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Rein rechnerisch teilen sich hierzulande sieben E-Autos einen Ladepunkt. Und das Ladenetz wächst stetig weiter.Unter dem Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) haben sich Strom-Energieversorger – darunter auch die Kelag –mit ihren rund 14.000 Ladepunkten zum größten Ladenetz in Österreich zusammengeschlossen. Dadurch können Autostromkunden dieser Anbieter im gesamten BEÖ-Netz ganz einfach mittels RFID-Ladekarte oder Lade-App laden.
Der Zahlvorgang an öffentlichen Ladestationen ist einfach. Komplizierter ist hingegen die Tarifstruktur der Anbieter. Es gibt Grundgebühren, Freimengen, freie Ansteckdauern und E-Roaming.
Zusätzlich muss zwischen zwei Verrechnungseinheiten unterschieden werden. Die bisher häufige Verrechnung nach Minuten wird mehr und mehr von der leistungsbasierten Verrechnung nach kWh abgelöst. Damit zahlt man nur den tatsächlich verbrauchten Strom, egal wie hoch die Ladeleistung und die Ladegeschwindigkeit sind. Ein Vergleich der Tarifmodelle lohnt sich, um für die eigenen Bedürfnisse das Beste rauszuholen.
Die Kelag bietet einen Mix-Tarif: Bei allen Ladestationen mit geeichtem Zähler wird nach kWh – also verbrauchsbasiert – abgerechnet, bei allen anderen Stationen steht Ihnen die Verrechnung nach Zeit zur Verfügung.
Damit haben Sie völlige Flexibilität. Die direkte Bezahlung mit Kredit- oder Bankomatkarte ohne Vertrag ist zwar ebenso möglich, wenn Sie jedoch viel auswärts laden, kann sich ein Autostrom-Vertrag schnell auszahlen. Als Kelag-Stromkunde profitieren Sie zudem auch von einem Preisvorteil beim Kelag-Autostrom-Tarif.
Ob mit oder ohne Vertrag: Achten Sie bei der Wahl der öffentlichen Ladestation darauf, dass die gebotene Ladeleistung (AC – Wechselstrom oder DC – Gleichstrom) und das Stecksystem zu Ihrem E-Auto passen.
Nicht jedes E-Auto kann beispielsweise mit einem Schnelllader (DC) geladen werden. Wo Sie die nächste für Ihr E-Auto geeignete Ladestation finden, können Sie online über www.ladestellen.at der E-Control oder mit der Kelag-Mobility-App herausfinden. Damit steht Ihrer nächsten Entdeckungsreise nichts mehr im Weg.